Das Privacy Magazine "prima" wird vom Berliner Datenschutzbeauftragten zusammengestellt und herausgegeben. Die regelmäßigen - an Wochentagen täglichen - Ausgaben enthalten eine Übersicht von datenschutzrelevanten Berichten der (von uns) ausgewählten Berliner und überregionalen (deutschen) Presse.

Abkürzungen der ausgewerteten Tageszeitungen

Ausgabe vom 30. November 1998

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"Entwurf für neues Datenschutzrecht
Bonn. Bündnis 90/Die Grünen haben den Entwurf für ein neues Bundesdatenschutzgesetz erarbeitet, der Grundlage eines mit der SPD zu vereinbarenden Regierungsentwurfs sein soll. Die Neuregelung müsse die Datenverarbeitung von Behörden und Unternehmen für die Betroffenen transparenter machen, ... und tragfähige Antworten auf Gefahren aktueller Anwendungen der Datenverarbeitung geben, erläuterte der Rechtsexperte der Grünen, Hans-Christian Ströbele. Dazu gehörten der kaum kontrollierbare Datenaustausch im Internet, in Online-Diensten, auf Chipkarten oder CD-ROM, die zunehmende Videoüberwachung des öffentlichen Raums sowie die weitgehend unkontrollierte Ausweitung des Adreßhandels und Direktmarketings." taz 30.11.98 S. 6

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"Initiative der Innen- und Justizminister / EU will Abhören ohne Richterbeschluß zulassen
Europäische Netzbetreiber sollen nach Informationen des Hamburger Nachrichtenmagazins Der Spiegel zur Verbrechensbekämpfung Pin-Nummern von Handys, Kennwörter von Mailboxen, Rufnummern von Gesprächsteilnehmern oder Paßwörter im Internet auch ohne Richterbeschluß an die Polizei weiterleiten müssen. Dies sehe ein Entwurf des Rates der EU-Innen- und Justizminister vor. ... Der Entwurf bezieht sich dem Bericht zufolge vor allem auf Lauschangriffe bei der Satellitenkommunikation wie etwa bei den neuartigen Iridium-Handys, auf das Internet, auf Paging-Dienste, auf Mobil- und Festnetztelephone sowie auf vorbezahlte Mobiltelephonkarten. Auch die 'Anbieter kryptographischer Dienste', die sensible Daten von Firmen für die Kommunikation verschlüsseln, müßten den Fahndern Klartexte oder Schlüssel herausgeben. Der SPD-Internet-Experte und Bundestagsabgeordnete Jörg Tauss äußerte die Ansicht, solche Pläne für ein flächendeckendes Abhörsystem dürften nicht Wirklichkeit werden. Hier sei jegliches Maß für die Verhältnismäßigkeit abhanden gekommen, alle deutschen Bestimmungen für den Lauschangriff würden in den Schatten gestellt." SZ 30.11.98 S. 1

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"Fischen in Datennetzen / EU: Betreiber sollen Infos an Polizei geben" taz 30.11.98 S. 4

"ÜBERWACHUNG" BerlZtg 30.11.98 S. 5

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"KEINE ADRESSEN FÜR MOMPER:
Der Geschäftsführende Landesvorstand der SPD hat untersagt, die Adressendatei der Parteimitglieder den Bewerbern um die Spitzenkandidatur zur Verfügung zu stellen." BerlZtg 30.11.98 S. 21

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"Neue Stellen gegen Internet-Kriminalität / Zwanzig Beamte beim BKA
... Das BKA durchforste das Internet verdachtsunabhängig auf der Suche nach strafrechtlich relevanten Texten und Bildern, ... ." FAZ 30.11.98 S. 13

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"Gauck will Zugang zu Stasi-Akten in den USA / Initiative von Bonn verlangt
Der Bundesbeauftragte für die Stasiunterlagen, Joachim Gauck, und der stellvertretende Vorsitzende der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Michael Luther, haben Bonn aufgefordert, in den USA unter Verschluß gehaltene Stasi-Akten zurückzuverlangen." Tsp 30.11.98 S. 4

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"GESPRÄCH / Uhrlau für europäischen Geheimdienst / Keine Beobachtung der PDS als Gesamtpartei nötig" BerlZtg 30.11.98

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Interview
"'Ich will schnelle Strafen ohne großen Aufwand' / Justizsministerin Däubler-Gmelin über Ladendiebstahl, RAF-Gesetze und ein internationales Gericht für PKK-Chef Öcalan
... SZ: 'Die Politik der vergangenen Jahre hat Grundrechte als Hindernis statt als Wegweiser verstanden - zum Beispiel bei der Einführung des Großen Lauschangriffs. Der SPD-Parteitag sprach sich mit knapper Mehrheit für den Lauschangriff aus - und formulierte zahlreiche Bedingungen. Ganz oben stand die Forderung, daß die Telephonüberwachung besser kontrolliert und eingeschränkt werden müsse - allein in Nordrhein-Westfalen wird mehr abgehört als in den USA.' Däubler-Gmelin: 'Die Zahlen kann ich nicht bestätigen, da werden mir zu häufig Äpfel mit Birnen verglichen. Die Justizminister der Länder prüfen gerade, wie die Telephonüberwachung auf das tatsächlich notwendige Maß zurückgeführt werden kann - an dieser Prüfung werde ich mich beteiligen.' SZ: 'Heute gibt es kaum ein Delikt mehr, bei dem nicht eine Telephonüberwachung angekündigt werden kann. Werden Sie die Liste zusammenstreichen?' Däubler-Gmelin: 'Es gibt noch andere Möglichkeiten, etwa engere Bestimmungen für eine richterliche Anordnung." SZ 30.11.98 S. 9

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"ÜBERWACHUNG / Grenzenloses Lauschen
Pin-Nummern von Handys, die Kennwörter von Mailboxen, die Rufnummern von Gesprächsteilnehmern oder die Paßwörter im Internet müssen künftig von Netzbetreibern in Europa an die Polizei weitergeleitet werden, wenn ein Internet- oder Telefonbenutzer strafverdächtig ist und abgehört werden soll. So sieht es ein Entwurf des Rates der EU-Innen- und Justizminister vor. ... Auch die 'Anbieter kryptographischer Dienste', die sensible Daten von Firmen für die Kommunikation verschlüsseln, müssen den Fahndern Klartexte oder Schlüssel herausgeben. Die in Deutschland vorgeschriebene richterliche Anordnung ist in dem EU-Entwurf nicht ausdrücklich geregelt." DER SPIEGEL 49/1998 30.11.98 S. 17

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"STASI / Akten später löschen
Die Berliner Gauck-Behörde hat der Bundesregierung einen Kompromiß im Streit um die Anonymisierung von Stasi-Akten vorgeschlagen. Danach sollen bereits ab Januar 1999 Anonymisierungsanträge entgegengenommen, aber erst zu einem späteren Zeitpunkt bearbeitet werden. ... Hintergrund der Debatte ist der Plan der rot-grünen Koalition, das im Stasi-Unterlagen-Gesetz vorgeschriebene Recht auf die Anonymisierung der Original-Akten um vier Jahre zu verschieben. Jetzt soll dies frühestens im Jahr 2003 möglich sein." DER SPIEGEL 49/1998 30.11.98

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